Minister Backhaus: Ein klares "Jein"

28.11.2018
Minister Backhaus: Ein klares "Jein"

Foto: Holger Wieg

Für eine erträgliche Landwirtschaft im doppelten Wortsinn sprach sich heute der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus bei einem Gespräch des Präsidiums des Landesbauernverbandes mit Parlamentariern des Landes M-V aus. Aber warum erst jetzt, wo das Kind im Brunnen liegt, fragen wir:

„Landwirtschaft soll zum einen genug Ertrag bringen, um den Landwirten und ihren Angestellten ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Sie muss aber auch erträglich für unsere natürlichen Ressourcen sein – eben nachhaltig.“

Dass viele Landwirte die Umwelt bereits im Blick haben, zeigten die Erfolge bei den Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Das alleine werde aber nicht reichen, wenn wir auch noch in 50 Jahren die Menschen ernähren und gleichzeitig eine intakte Umwelt haben wollen, so Backhaus.

Die Zukunft liege aus Sicht des Ministers im integrierten Pflanzenbau: „Wir brauchen wieder deutlich breitere Fruchtfolgen. So oft es geht, müssen biologische Pflanzenschutzmittel und mechanische Verfahren den Vorrang vor chemischem Pflanzenschutz haben. Außerdem müssen wir die Effizienz von Düngemitteln erhöhen, um auch hier zu einer deutlichen Reduktion zu kommen, ohne aber die Erträge zu gefährden. Dazu müssen wir verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren.“

Auch bedürfe es dringend Strategien, um Folgen des Klimawandels, wie Dürre- und Nässeperioden besser zu überstehen, mahnte Backhaus an. Mit den Dürrehilfen von Bund und Länder konnten in diesem Jahr zumindest die Härtefälle aufgefangen werden. Bislang haben mehr als 450 Betriebe einen Antrag auf Dürrehilfe gestellt. Nach aktuellem Stand beläuft sich die beantragte Unterstützung auf 37 Millionen Euro, davon sollen 22,5 Millionen Euro als Vorschuss ausgezahlt werden. Die Antragsfrist läuft noch bis zum 30. November.

Als weitere dringliche Themen benannte er die Afrikanische Schweinepest, die Geflügelpest, den Wolf sowie die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und der Nitratrichtlinie.

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