Aufruf: Landesweite Zwergschwan-Erfassung in Mecklenburg-Vorpommern

03.11.2022
Aufruf: Landesweite Zwergschwan-Erfassung in Mecklenburg-Vorpommern

Liebe Wasservogelzähler/-innen in Mecklenburg-Vorpommern,

rund die Hälfte der nordwesteuropäischen Zwergschwan-Population rastet jeden Winter in Norddeutschland. Die meisten Schwäne fliegen bis in die Niederlande und auf die britischen Inseln und überwintern dort.

Durch die europaweiten Synchronzählungen wurde festgestellt, dass die Bestände stark abgenommen haben. Bei der 2020 durchgeführten Zählung in NW Europa lag der Gesamtbestand des Zwergschwanes nur noch bei ca. 12.900 Vögeln, ein starker Rückgang!

Da der Zwergschwan eine weltweit bedrohte Art ist, besteht nach der europäischen Vogelschutzrichtline die Verpflichtung für die Mitgliedsstaaten, die Bestände zu beobachten und wenn nötig, Maßnahmen zum Schutz einzuleiten. Auch in Mecklenburg Vorpommern konnte der starke Bestandsrückgang bei den Synchronzählungen festgestellt werden.

Während vor 30 Jahren noch bis zu 5000 Zwergschwäne gleichzeitig in der Elbtalaue rasteten sind es gegenwärtig dort nur wenige hundert Vögel. Zum einen gab es deutliche Verlagerungen der Rastgebiete nach Norden mit einem aktuellen Schwerpunkt in der Eider-Treene-Sorge-Niederung in Schleswig Holstein und zum anderen nahm der Bestand wie erwähnt europaweit deutlich ab.

Aus diesem Grund hat das Michael-Otto-Institut im NABU das Projekt: "Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland" im Rahmen des Bundesprojektes Biologische Vielfalt initiiert.

Gefördert wird das auf 6 Jahre angelegte Projekt vom Bundesamt für Naturschutz. Das Hauptziel des Projektes ist, den negativen Trend der NW-Europäischen Zwergschwan-Population zu stoppen.

Nähere Informationen zum Projekt und dessen Maßnahmen und Umsetzung sind unter www.Zwergschwan.de zu finden.

Die OAMV ist Projektpartner und organisiert die landesweite Zwergschwanerfassung in Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen des Projektes wird in den kommenden Wintern zu fünf landesweiten Zwergschwanerfassungen in den Monaten November bis März aufgerufen. Die Erfassungen werden zeitgleich in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt und orientieren sich an den bundesweiten Mittmonatsterminen der Wasservogelzählungen. Dadurch sollen Doppelbelastungen für die Zähler minimiert werden.

Im kommenden Winter finden die Synchronzählungen an den folgenden Wochenenden statt:

19./20.11.2022 Achtung! Abweichung vom WVZ-Termin aufgrund des See- und Küstenvogelkolloquiums in Schleswig-Holstein

17./18.12.2022 Internationale Jungvogelerfassung - Bitte unbedingt nach Alter differenzieren und Familiengrößen auszählen

14./15.01.2023 Internationale Mittwinterzählung

11./12.02.2023 Zählung konform mit WVZ-Termin

11./12.03.2023 Zählung konform mit WVZ-Termin

An den fünf Zählterminen sollen möglichst alle potenziellen Rastplätze kontrolliert werden. Neben der Anzahl der Schwäne sind auch möglichst vollständige Angaben zu Jungvogelanteil, Familiengröße (sofern diese sicher erkannt werden kann) und Habitatnutzung wünschenswert.

Die Meldungen sollen in der kommenden Zählperiode 2022/23 ganz normal über ornitho.de erfolgen. Wer diese Daten-Plattform nicht zur Eingabe nutzen möchte, kann die Beobachtungen auch formlos an die Koordinatoren (Steffen Hollerbach, Helmut Eggers, Adressen s.u.) schicken.

Spätestens ab dem Winter 2023/24 sollen die Zählungen dann für die genannten Bundesländer über das Monitoringmodul "Rastende Gänse und Schwäne" (GuS) bei ornitho.de eingegeben werden.

Hierfür ist eine Abgrenzung von Zählgebieten erforderlich. Diese abgegrenzten Zählgebiete sollen bis zum Herbst 2023 festgelegt werden. Für die aktuelle Saison gilt es, einen möglichst flächendeckenden Zählerstamm aufzubauen.

Die aktuellen Hauptrastgebiete für den Zwergschwan sind nach den bisherigen Daten der letzten 5 Jahre: - Elbe-Sude-Schaalsee-Region - Redefin - Lewitz - Müritzregion - Rostock-Fischland-Darß, Recknitztal - Greifswalder Bodden - Raum Anklam, Große Friedländer Weise

Daneben gibt es sporadisches Auftreten in Regionen der Seenplatte, der übrigen Küstenregion, im Trebeltal und an verschiedenen anderen Standorten. Es ist auch an anderen Orten nahrungsbedingt mit größeren Rastgruppen zu rechnen.

Unser Ziel sollte die möglichst flächendeckende Erfassung der Rastbestände im gesamten Bundesland sein, ähnlich wie es in Schleswig Holstein schon gemacht wird.

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen würden. Konnten wir Ihr Interesse wecken? Dann teilen Sie uns bitte mit, in welchem Gebiet Sie zählen möchten. Wichtig, es geht nicht darum wo die meisten Zwergschwäne sind, eine Null-Zählung im Gebiet ist eine ebenso wichtige Aussage, daher auch solche Zählungen für ein Gebiet melden.

Auch für die Werbung und Benennung von neuen Zähler-innen wären wir sehr dankbar. Sprechen Sie uns gern an, wenn Sie Fragen zur Zählung haben.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und danken schon jetzt für Ihre Unterstützung. Hier eine Anleitung für die Erfassungen!

Die Projektkoordinatoren:

Steffen Hollerbach, An der Sude 37, 19258 Gothmann, weiss.st@gmx.de, Tel: 0388457 621047

Helmut Eggers, Erst-Thälmann-Platz 4a, 19249 Lübtheen, helmut.eggers@gmx.net, Tel: 038855 51617

 

Viele Grüße Steffen Hollerbach und Helmut Eggers

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