Seeadler erfolgreich gerettet und ausgewildert

17.03.2022
Seeadler erfolgreich gerettet und ausgewildert

Seit Jahren ist die Bleivergiftung bei Seeadlern die Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Seit Jahren kämpfen Naturschützer für das Verbot bleihaltiger Munition in Mecklenburg-Vorpommern, wie es aktuell in Schleswig-Holstein und in Dänemark praktiziert wird.

Die Blockadepolitik innerhalb unseres Bundeslandes lässt derzeit jedoch keinen Fortschritt erkennen, ein unhaltbarer Zustand. Seit meiner Übernahme der Betreuung der Seeadler-Region „West“ im Jahr 2018 verstarben alle gefundenen Vögel an einer nachgewiesenen Bleivergiftung innerhalb weniger Tage.

Um so erfreulicher ist es, dass nach 4 Jahren erstmalig ein Seeadlerweibchen die Vergiftung überlebt hat und erfolgreich ausgewildert werden konnte. Durch die schnelle Bergung des Vogels und die umgehende telefonische Meldung der Finder bei Retelsdorf in Nordwestmecklenburg, die Meldung von Thomas Neumann (WWF Schleswig-Holstein) an mich, die Erstversorgung ehrenamtlicher Adlerschützer in Schwerin sowie die Wildtierauffangstation Struck in Gerdshagen (Brandenburg) und den behandelnden Tierarzt Dr. Kloss aus Pritzwalk konnte der zum Fundzeitpunkt noch sehr agile Seeadler gerettet werden.

Am 13.03.2022 wurde das kurz zuvor beringte Seeadlerweibchen an seinem Fundort wieder freigelassen.

Den Adler wieder in die Freiheit entlassen zu haben ist emotional kaum in Worte zu fassen. Dieser Erfolg darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dringend notwendig ist, den Druck auf das Umweltministerium aufrecht zu halten und Jäger über das Wirken von Blei bei Tieren aufzuklären.

René Feige - Seeadler-Regionalkoordinator "West"

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